Via della Salute

Mit Dekret vom 2. Dezember 1856 gab Herzogin Luisa Maria di Berry den Startschuss für den Bau einer Straße in Parma, entlang derer auf beiden Seiten komfortable und gesunde Häuser für das Volk errichtet werden sollten.

Zum ersten Mal entschied sich der Staat, die bisher als Gemüsegärten genutzten Flächen südlich der Stadt in das Viertel Oltretorrente umzuwandeln. Die Definition der funktionalen, formalen und typologischen Anforderungen für die neuen Häuser wurde der Akademie überlassen, die einen Wettbewerb ausschrieben.

Dabei wurden die allgemeinen Merkmale der neuen Bebauung festgelegt: Die Straße sollte 170 Meter lang und 10 Meter breit sein; die Fassadenbreite der Häuser musste zwischen 6 und 12 Metern betragen. Zudem wurden grundlegende hygienische Vorschriften festgelegt und eine maximale Belegungszahl pro Haus definiert: mindestens zehn und höchstens dreißig Personen.

Der Wettbewerb wurde im April 1857 von Gaetano Castelli gewonnen, der Wohngebäude mit drei unterschiedlich gestalteten Stockwerken vorschlug.

Im Oktober 1857 wurden die Fundamente für das erste Viertel mit 11 Häusern gelegt, und bereits 1862 war das gesamte Projekt abgeschlossen, obwohl Luisa Maria, die im Juni 1859 aus Parma geflohen war, die Fertigstellung nicht mehr miterlebte.